„Ein Heiratspoker, der den Abend sowie die Zeit zwischen Italienischer Roulade und Gebackenem Apfel an Haselnusscreme launig füllt … ein humoriger Appetitanreger … ein Festessen an Bühnenrand, umspielt von Theater.“
(Ruhr Nachrichten, 14.12.03)
(2003) Eine schräges Theater in drei köstlichen Gängen
um Männer, Frauen und einen Haufen Geldscheine
frei nach J. Nestroy.
Es geht an diesem Abend ganz einfach um Frauen, Männer und eine Menge Geld! All das, was uns nur zu gerne jeden Tag zu schaffen macht. Ein Hin und Her um die Fragen:
- Wie soll man leben in einer Welt – samt weiblicher Anteile?
- Wie soll man auskommen mit dem Reichtum?
- Wann ist man ein Mann?
Um was geht es genau an diesem Abend…
Es geht um Reich und Arm, um hehre und niederträchtige Gefühle, um tiefe Liebe oder ums schnelle Heiraten, um die Ödnis eines allzu ereignislosen Daseins und die Möglichkeit der Flucht selbiger. (Münsterland Magazin 4/05)
Es geht um einen Haufen Geld, es geht um Mann und Frau, es geht um Sinnfragen. Der moralische Zeigefinger aber droht nicht, dafür schön schräge Situationen. Ein sechsköpfiges Orchester spielt auf für den Gastgeber Lips und seine Gäste: das Publikum. Immer wieder wird es einbezogen, ohne vorgeführt zu werden. So entspinnnen sich, wie im Vorbeigehen, ungeplante Tischgespräche, ohne dass ein Bissen im Halse stecken bleibt.
Lips, ein Millionär mit Sinnkrise, will seinem Leben einen neuen Kick geben und die erst beste Witwe ehelichen, die ihm über den Weg läuft. Dass es eine von ihnen ist, dafür sorgen die Schmarotzer in Lips‘ Gesellschaft schon – und wenn Mann dafür in Frauenkleider und hochhackige Schuhe schlüpfen muss.
Wie heißt es doch so treffend? „Im Verlauf der Begebenheit wird einiges klar.“
Das Spiel der fatalen Theaterleute komisch, spontan, unberechenbar, die Würze in der Suppe. Wer gerade nicht mitspielt, stülpt die warme Mütze über und greift zum Instrument. Oder zum Teller, denn auch beim Abräumen mischen sich die wendigen „Fatalisten“ unters Volk. (Münstersche Zeitung v. 02.11.06)
Gut, dass die Küche für die Gäste ein wunderbares 3-gängiges Menü gezaubert hat. Ein kulinarischer Rahmen für dieses lebendige Theater:
„Der wahre Witz in der Inszenierung von Thorsten Scheveling steckte in der Idee des Esstheaters. Eine Bühne gab es nicht. Alles lief zwischen den Tischen ab. Wer gerade nicht spielte, zog sich eine warme Mütze über und musizierte mit Saxophon, Gitarre oder Keyboard. Das Publikum war Teil des Ganzen. Kein anstrengendes Mitmachtheater, man konnte sich einfach als Gast des Hauses fühlen. […]
Das Spiel der Akteure war überaus komisch, unverkrampft, manchmal derb, aber vor allem spontan. Ihre Botschaft sangen sie zum Schluss: „Lebe in einer gewöhnlichen Welt, mal mit viel, mal mit weniger Geld.“ (WR / 04.10.2004)
Ein genussvoller, vergnüglicher Abend, der Kultur und Kulinarisches
miteinander vermengt.
Eine köstliche Mixtur […] zwischen Salat, Kürbissuppe, Lachs in Kräuterkruste und Panna cotta tischt das Ensemble Fatal Volkstheater im besten Sinn auf. Eine Inszenierung ohne Bühne, die sich zwischen tafelnden Zuschauern abspielt, mit Improvisation und Situationskomik. „Zerrissene“ der bezeichnende Titel. Schön schräg und köstlich. (Münstersche Zeitung / 02.11.06)
Ohn’ jeden Zweifel: der alte Nestroy hätte seine helle Freude daran gehabt.
Die Schauspieler wirbeln zwischen den Tischen des Saales umher, auf Inline-Skaters oder Ledersohlen, Saxofon spielend oder wahlweise Mundharmonika, rufend und ausrufend. (Münsterland Magazin 4/05)
Die sechs Ensemble-Mitglieder geben dem Affen Zucker. Zwischendurch musizieren sie [und] geben so dem Geschehen Rhythmus und ihren Zuschauern Schwung. Geschickt bringen die Akteure ihre Zuschauer mit ins Spiel, ohne lästig zu werden, […] so dass alle glücklich und zufrieden nach der Panna Cotta nach Hause gehen können. (Westfalium 11/05)